Helene Grese: wierna siostra. Wywiad z 1987 roku! [TEXT/DE]


Śladami "Pięknej Bestii" - wywiad z Helene Grese (I)

Meine Mutter kommt aus Göhren. Das ist ein Nachbardorf. Mein Vater wuchs in der Nachbarschaft auf. Später heirateten sie, suchten Arbeit und sind so wohl nach Wrechen gekommen. Wir Kinder kannten keine Not, wurden aber zur Sparsamkeit erzogen. Vom Gut kam das Korn, das konnten wir schroten lassen, wir bekamen das Brot, die Milch.
Gegen Abend zogen die Dorfkinder zum Gut, Milch zu holen. Man traf sich mit lautem "Hallo" beim Kuhstall und alle saßen dann da und futterten Steckrüben. Da war Irma natürlich auch immer dazwischen. Arbeiten mußten wir aber auch. So hatte jede Familie ein Stück Land. Dort wurde angebaut, was die Kuh - jede Familie hatte eine Kuh -, die Schweine so brauchten. Man hatte Enten, Gänse, Hühner. Das Vieh zu versorgen, das war meistens Aufgabe der Kinder. Die zogen dann los und holten je nach Jahreszeit, Gras, Brennesseln und anderes. Wir mußten Melken, eben alle Dinge erledigen.
 
 
 
 

Mein Vater war Schweitzer auf dem Gut. Wenn er in den Sommermonaten mit den Kühen auf der Weide war, brachten wir ihm das Essen. Kam er am Abend nach Hause waren die Kinder glücklich, brachte "Hassenbrot" mit. Zur Begrüßung nahm er stets ein Kind auf den Arm, jeden Abend ein anderes. Daran kann man sehen, wie schön unsere Kindheit war.
Vater ging schon mal zum Skatspiel in die kleine Gastwitschaft, die war an die Schmiede angebaut. Fiel ein Mann aus, kam ein Kind gelaufen, um Vater zu holen. Bier trank er sehr sparsam.
Mutter starb 1936, beerdigt wurde sie auf dem kleinem Friedhof, auf dem auch das Mausoleum der Familie Seibt steht. An die Inschrift ihres Steines erinnere ich mich sehr genau: "Zu früh verließest Du die Deinen, die hier am Grabe stehn und weinen!".
Als Mutter starb, stand Vater plötzlich allein mit den fünf Kindern. Lieschen war zu dem Zeitpunkt schon aus dem Haus, lernte im Nachbardorf Kochen. Die mußte nach Hause kommen, um uns zu versorgen, die war gerade 16 damals. Außerdem kam Tante Pauline manchmal, um nach uns Kindern zu sehen. Natürlich gab es dann Schwierigkeiten, wil wir Kinder uns von Lieschen und der Tante nichts sagen lassen wollten. Wenn Vater am Abend nach hause kam - und es gab damals noch keinen 8 Stunden-Tag - ging er in den Gemüsegarten hinter dem Hause. Und da herrschte eine Ordnung, das war ganz toll. Er war auch sehr stolz, die ersten Tomaten zu haben. Die kamen damals gerade auf.
 
 
 
 
Aus seinen Pfliff hatten wir Kinder schnellstens zum Essen zu erscheinen, er legte großen Wert auf Pünktlichkeit. Auch das Schlachten übernahm Vater. Er nahm für dieser Tag frei, Tante Pauline kam, und war die Schule zu Ende, stand Vater schon in der Waschküche und knetete Mettwurst. Wochen danach stand dann hinter der Küchentür ein großer Kessel mit eingepökeltem Fleisch.
In unseren Betten schliefen wir Kinder zu zweit, auf Ströhsäcken. Irma hatte die Gabe, alles etwas schöner zu machen. Deswegen awr ich oft sehr eifersüchtig. Sie faßte eine Arbeit an, und dann war das ach gleich ordentlich. Wenn wir in's Bett gingen, mußten die Pantoffel exakt davorstehen. Bei den Spielen am Nachmittag machte Irma immer mit, spielte am Bach, ging dann aber auch mit die Wäsche spülen.
Wir kümmerten uns auch um die kleinen Enten, gingen zum Bach, um Fische zu fangenund sie dann kleinzuhacken. Das war das Futter für die jungen Enten. Mein Bruder Otto und ich angelten, Irma zerhacke die Fische.
Auch das Holzhacken und '-stapeln erledigten wir Kinder im Winter. Das Buschwerk wurde kleingehackt, zusammengebundenumd später im Küchenherd verfeuert.
Im Hause Seibt bin ich ein- und ausgegangen. Von Angehörigen der Familie bekamen wir abgelegte Kleidung. Sonntags trugen wir die "Sonntagsblätter" aus und bekamen bei den Seibts Geld dafür. Da wir sehr sparsam lebten, waren diese zwei Groschen eine Menge Geld. Und doch haben wir sie in der Schule gespart. Der soziale Unterschied war uns schon bewußt, trotzdem gingen wir da ein und aus, spielten mit dem Spielzeug des Sohnes Karl Ernst.
 
 
 
 
Irma mochte Tiere sehr gern, spielte mit Katzen. Wir besuchten die einklassige Schule in Wrechen. Der Lehrer hieß Herr Göbel. Irma und Lieschen konnten gut singen, sangen auch zu Hause. Wenn wir ungezogen waren, gab's schon mal eins mit dem Stock drüber, aber sonst war der ganz in Ordnung. Wir waren die ersten, die in Wrechen ein Radio besaßen. Und trotzdem kann ich mich nicht daran erinnern, wie der National-Sozialismus nach Wrechen kam. Wir waren damals Kinder und lebten sehr glücklich. Was damals geschehen ist, habe ich erst nach der Flucht begriffen.
 
Zu beginn des Krieges wurde mein Vater Soldat. Ich verließ das Elternhaus nach meiner Konfirmation. Aus Belsen shrieb Irma mir eine Karte. Wir in Wrechen lagen doch ganz abseits des Weltgeschehens. Zwar mein Vater Ortsgruppenleiter, doch wir Kinder durfen nicht einmal zum BDM. Das habe ich auch einmal zu Protokoll gegeben! Wir hätten allerdings dann auch nach Fürstenberg oder Fürstenwerder fahren müssen. Das wollte er nicht.

Irma arbeitete in einem Milchgeschäft in Fürstenberg. Da habe ich sie einmal besucht. Ich kann mich nicht daran erinnern, auf welchen Bauernhof Irma gearbeitet haben soll. Die Reihenfolge Hohenlychen-Fürstenberg habe ich umgekehrt in Erinnerung. Nach meiner Meinung ging Irma von Hohenlychen direkt nach Ravensbrück. Als Irma in Hohenlychen war, sah sie die Aufseher aus Ravensbrück. Weil Irma schon immer großen Wert auf ihr Äußeres legte, war sie natürlich auch von der SS-Uniform begeistert. Nachdem sie mit einer Aufseherin gesprochen hatte, fuhr sie prompt dahin, um sich zu melden.
 
Peter Wiebke, wywiad przeprowadzono dnia 23.05.1987 w miejscowości Vechta.
Źródło: Wiener Library London
 
Pierwsza strona wywiadu, transkrypcja zapisu audio
Źródło: Wiener Library London
 
Zdjęcia z podróży do Wrechen w Meklemburgii wykonałam w maju 2016 roku.
Dziękuję Michaelowi za pomoc w pozyskaniu dokumentu z wywiadem.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


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